Der Wettbewerb zwischen den Städten um attraktive Firmenansiedlungen verschärft sich. Die Langenfelder Wirtschaftsförderer haben sich deswegen vier schlagkräftige Unternehmer ins Boot geholt. Als „Langenfelder Standortbotschafter“. sollen Dr. Hans Peter Döhmen (57), Clemens Schmees (57), Johannes Sühs (62) und Gerhard Witte (60) ab sofort die Stadt nach außen „als Platz für gute Geschäfte vertreten“. So beschrieb Bürgermeister Frank Schneider gestern Abend beider Ernennungsfeier in der Stadthalle die Rolle des Quartetts (siehe Infobox). „Alle vier sind deutschlandweit oder auch international gut vernetzt. Solche Kontakte möchten wir im Sinne des Standorts Langenfeld nutzen.“ Die städtische Wirtschaftsförderin Heike Schönfelder verspricht sich viel von der neuen Art der Zusammenarbeit. „Durch ihre offizielle Ernennung sollen sich die Standortbotschafter dazu verpflichtet fühlen, aktiv auf die Vorzüge von Langenfeld aufmerksam zu machen.“ Vorbild sei ein ähnliches Modell in der Nachbarstadt Leverkusen gewesen, das zunächst allerdings erst einmal in einem kleineren Maßstab aufgegriffen werde.

Gemeinsam mit Heike Schönfelders Team hatte Frank Schneider die vier Unternehmer ausgewählt. „Sie nehmen gleich mehrere Funktionen ein“, merkte der Bürgermeister bei der Feierstunde gestern Abend an. Einerseits sollten sie anderen Langenfelder Firmenchefs „ein Beispiel für tiefe Verwurzelung und ein hohes Maß an Überzeugung für Langenfeld abgeben“. Andererseits sollten sie in anderen Städten und Ländern „als Botschafter unter der Langenfelder Flagge unterwegs sein, um uns überregional und international noch bekannter zu machen“.

Dahinter steckt nach Schneiders Worten natürlich die Absicht, dass sich attraktive Firmen neu in Langenfeld ansiedeln, Arbeitsplätze schaffen und Gewerbesteuer zahlen. „Wir möchten die beruflichen Netzwerke der Botschafter nutzen.“ Um auf die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts, aber etwa auch das Freizeit- und Bildungsangebot in Langenfeld aufmerksam zu machen, bekamen diese zwar auch Infobroschüren an die Hand. „Aber am wichtigsten ist der persönliche Kontakt.“

Dem pflichtet Schönfelder bei. Durch ihre überregionalen Kontakte bekämen die Botschafter frühzeitig mit, wenn ein Unternehmer seinen Standort verlagern möchte. „Wenn sie selber als ansässige Firmenchefs dann auf Langenfelds Vorzüge hinweisen, ist das authentisch und glaubwürdiger als wenn das die städtische Wirtschaftsförderung macht.“

Clemens Schmees („Ich bin UrUr-Langenfelder“) bezeichnet die neue Aufgabe als „große Ehre“. Der Ansatz sei gut, Unternehmer einzuspannen, die herumkommen. „Für unsere Edelstahlwerke sind wir mit dem Standort sehr zufrieden. Und diese positive Einstellung werde ich gerne mit Herzblut nach außen tragen.“ Sollte er bei seinem Gegenüber Interesse feststellen, werde er den Kontakt zum Rathaus herstellen. „Es soll aber nicht bei uns vier Standortbotschaftern bleiben. Hoffentlich multipliziert sich die Zahl in den nächsten Jahren.“

Artikel erschienen in der : Rheinischen Post vom 27.11.2014
von Stephan Meisel

Alle Rechte vorbehalten. © Rheinische Post. Jegliche Nutzung oder Veröffentlichung sowie die Weitergabe an Dritte bedarf einer vorherigen ausdrücklichen, schriftlichen Genehmigung.

Download

Pressebericht Rheinische Post vom 27.11.2014

Dateityp: pdf, 420.2K
Letzte Änderung: 04.12.14