Bei der Edelstahlproduktion müssen die Gussteile einer möglichst gleichmäßigen Temperatur ausgesetzt werden, um spezifische Materialeigenschaften zu erhalten. Dazu werden spezielle Öfen mit fahrbarem Untersatz eingesetzt, sogenannte Herdwagenöfen, Diese Öfen werden derzeit mit Gasbrennern erhitzt, wodurch viel Energie verloren geht. Mit dem Pilotprojekt, das Einsparpotenziale für die gesamte Branche aufzeigt, wird ein besonders energieeffizienter Herdwagenofen für die Wärmebehandlung von Edelstahl errichtet. Kernstück des Ofens ist ein flammenloser Porenbrenner. Bei diesem Brenner findet die Verbrennung innerhalb einer schaumartigen Keramikstruktur statt, die in den Seitenflächen des Ofens angeordnet wird. Dabei wird ein Teil der Energie in Form von Festkörperstrahlung direkt an das Gut abgegeben und zugleich tritt der heiße Abgasstrom mit niedriger Geschwindigkeit gleichmäßig verteilt über die gesamte Ofenlänge aus. Die neue Brennertechnik wird außerdem mit einer modernen Steuer- und Regeltechnik sowie verbesserten Dichtungssystemen am Ofen kombiniert. Dadurch lässt sich die erforderliche Temperaturstabilität selbst von Werkstücken mit komplizierten Geometrien erheblich verbessern. Im Vergleich zur Altanlage können bei einer jährlichen Produktionskapazität von 3500 Tonnen Guss circa 1000 Megawattstunden Erdgas eingespart werden. Das entspricht einer Vermeidung von bis zu 250 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. Außerdem kann der Stickstoffoxidausstoß um rund 200 Kilogramm jährlich reduziert werden.

Cindy Bremen BMU Referat ZG II 4, Förderungsangelegenheiten

Im Original erschienen in der Fachzeitschrift UMWELT Ausgabe 5/2012

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Pressebericht Fachzeitschrift UMWELT vom 31.05.2012

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Letzte Änderung: 18.06.12