Wenn es auf über 20.000 Quadratmetern aus allen Ecken hämmert, dampft und zischt, und wenn das Herz vor Faszination höher schlägt, weil man das Gefühl hat den Naturgewalten des Erdkerns näher gekommen zu sein, dann kann man in Langenfeld nur an einer Adresse sein: beim Edelstahlwerk Schmees am Rudolf-Diesel-Weg. Vor über 50 Jahren wurde hier der Grundstein für eine bemerkenswerte Firmengeschichte gelegt. „Wer morgens das Licht im Badezimmer ein- schaltet, kann damit rechnen, dass der Strom dazu in einer Turbine entstand, deren Gehäuse von uns gegossen wurde“, erläuterte Geschäftsführer Clemens Schmees bei der Ausbildungstour Bürgermeister Frank Schneider und dem Vorstandsvorsitzenden der BOB plus e.V. Hans- Dieter Clauser. „Gefragt ist unser Wissen aber auch zum Beispiel bei Werften und im Bergbau, weil wir höchste Präzision Zum Beispiel auch bei Turboladern für Schiffsdiesel oder Braunkohlebagger garantieren“, erläuterte der Firmenchef bei einer Rundführung.
Das Familienunternehmen, das seinen Erfolg auf dem Motto „ES- Edelstahlwerke Schmees – Das Gütezeichen für Guss, mit Herz und Verstand“ aufbaute, legt nicht nur Wert auf qualitativ hochwertige Ausführung aller Aufträge, sondern verfolgt auch das Ziel Auszubildende ihr ganzes Berufsleben an das Unternehmen zu binden. „Der erste Lehrling, der bei uns ausgebildet wurde, ist heute meine rechte Hand“, berichtet stolz Clemens Schmees und verdeutlichte eindrucksvoll an diesem Beispiel, dass das Unternehmen in allen Bereichen für Fortbildungen und Aufstiegschancen sorgt. „Leider“, so warf an dieser Stelle Susanne Schmees-Besgen ein, „haben wir immer größere Probleme geeignete Auszubildende zu finden. Für dieses Jahr suchen wir noch drei Gießereimechaniker, die in Mathematik und Physik mindestens die Note 3 nachweisen können und über ein Mindestmaß an Allgemeinbildung verfügen.“
Eine Anmerkung, die Bürgermeister Frank Schneider und Hans-Dieter Clauser sofort aufgriffen. Auf ihren Touren machen sie immer häufiger die Erfahrung, dass Ausbildungsunternehmen die schlechten Leistungen der Bewerber in Mathematik und Deutsch bemängeln. „Ich habe diesbezüglich mal eine Lehrerin angesprochen“, berichtete Clauser, „die mir entgegnete, dass die Schule auf das Leben vorbereiten würde und nicht auf die Wirtschaft. Die Antwort befremdete mich sehr, weil doch das Berufsleben ein überaus wichtiger Teil des Lebens ist “ Bürgermeister Frank Schneider wünscht sich deshalb, dass die Politik das Thema Schule wieder verstärkt auf die Tagesordnung nimmt. „Die Klagen werden immer heftiger aus der Wirtschaft, egal, ob es sich dabei um Schüler von Haupt-, Real- und Gesamtschulen oder vom Gymnasium handelt. Schulen müssen es einfach wieder schaffen. dass in den Kindern eine Basis in Mathematik und Rechtschreibung geschaffen wird.“
Um der Problematik in den Griff zu bekommen, hat das Familienunternehmen Schmees ein faszinierendes Programm entwickelt. „Wir nehmen immer gerne Praktikanten bei uns auf“, erläuterte Susanne Schmees-Besgen. „Spüren beide Seiten, dass sich daraus mehr entwickeln könnte und sogar sollte, dann bieten wir den Betreffenden Ferienjobs an. Die hier gesammelten Erfahrungen führen auch dazu, dass die Ausbildung ein Erfolg wird und unsere Mitarbeiter sich gerne ihr ganzes Berufsleben an uns binden, weil sie von Anfang an spüren, dass wir Mitarbeiter als ein hohes Gut bei uns ansehen.“ Hans-Dieter Clauser und Frank Schneider zeigten sich begeistert von diesem Verfahren und sind gespannt. was die Auszubildenden bei der BOB am 15.Mai in der Stadthalle alles- den Besuchern über ihre Erfahrungen berichten können. „Ich hoffe sehr, dass Schüler und Schülerinnen in Massen zur Berufsorientierungsbörse kommen werden“, sagte Clauser zum Abschluss des Besuches, „nicht nur, weil wir Informationen über 200 Ausbildungsberufe dort aushändigen können, sondern weil sich schon so viele Unternehmen daran beteiligen, dass die Stände mittlerweile jetzt bis zur Markthalle reichen werden.“
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Nicolas Bühring hatte die Aufgabe bei seiner Zwischenprüfung zum Gießereimechaniker auch ein Gussstück beim Formschlichten mit Alkohol zu bearbeiten. interessiert sahen nicht nur die Prüfer der IHK, sondern auch Geschäftsführer Clemens Schmees, Susanne Schmees-Besgen, Bürgermeister und Schirmherr der Berufs-Orientierungs-Börse (BOB), Frank Schneider und der Vorstandsvorsitzenden der BOB plus e.V., Hans-Dieter Clauser zu.
Foto: Michael de Clerque
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Pressebericht Wochenanzeiger Langenfeld vom 23.03.2013
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Letzte Änderung: 25.03.13