Drei Arbeiter in Schutzkleidung, mit Helm und Gesichtsschutz, bewegen langsam einen mit 150 Liter flüssigem Chrom-Nickel-Stahl gefüllten Behälter. Das auf 1600 Grad erhitzte Metall ergießt sich in breitstehende Formen für Pumpengehäuse. In der Halle verbreitet sich daraufhin eine enorme Wärme, rotglühende Funken sprühen auf.

Diese Momentaufnahme eines Gießvorgangs erlebten 50 Mitglieder der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung Langenfeld (MIT) in der Edelstahlgießerei Schmees am Rudolf-Diesel Weg in Richrath, wohin Vorsitzender Hans-Dieter Clauser eingeladen hatte.

Der Ort war nicht zufällig gewählt. Das Edelstahlwerk, das 2011 sein 50-jähriges Jubiläum gefeiert hatte und in der zweiten Generation von Clemens Schmees geführt wird. gilt als eines der führenden dieser Branche in Deutschland. Es hat in jüngster Zeit vor allem durch seine technische Innovation, beim Erhitzen des Schmelzgutes ein Drittel der bisher notwendigen Energie einzusparen, für größte Aufmerksamkeit gesorgt.

Themenreihe beschäftigt sich mit Energieeffizienz im Mittelstand

Um den effizienten Einsatz von Energie aber geht es beim Energie-Dialog der MIT. „Dieser Dialog ist für uns keine einmalige Sache, sondern beschäftigt sich heute zum fünften Mal mit unterschiedlichen Themen“, sagte Clauser.

Die Themenreihe beschäftigt sich mit Gründen und Auswirkungen der steigenden Energiepreise. In Vorträgen wurden Entscheidungshilfen aufgezeigt sowie Informationen für den Verbraucher angeboten. Besonders aktuell war in den vergangenen Monaten die Diskussion nach dem Ausstieg aus der Atomenergie. verbunden mit der Frage: Schaffen wir den Ausstieg rechtzeitig? Diese Frage stellte Werner Schenning von der Langenfelder Energieberatung Gecon auch in Bezug auf den Mittelstand, der nicht nur in dieser Stadt große wirtschaftliche Bedeutung hat. Er setzte sich mit dem EEG (Erneuerbare Energien-Gesetz) auseinander, des Unternehmen mit hohem Energieverbrauch Ermäßigungen gewährt. Am Beispiel der Edelstahlwerke Schmees wird deutlich, um welche Kategorien es geht.

Jede Senkung des Energieverbrauch ist von existenzieller Bedeutung

In dem 1992 von der Treuhand übernommenen Edelstahlwerk im sächsischen Pirna mussten 2006 für zehn Millionen Kilowattstunden 700 000 Euro, 2011 1,4 Millionen Euro gezahlt werden, in Langenfeld 600 000 Euro. Da ist jede Senkung des Energieverbrauchs von existenzieller Bedeutung. Ab 2013 bezieht Schmees seinen Strom von den Stadtwerken, wie Werksdirektor Kersten Kerl am Ende der Zusammenkunft- mitteilte. Die Stadtwerke seien seit Jahren für Energieeffizienz eingetreten. „Wir Liefern 100 Prozent Ökostrom zu einem fairen Preis und bemühen uns bei den heimischen Betrieben auch um eine dezentrale Energieversorgung“, erklärte Kerl .

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Pressebericht Westdeutsche Zeitung vom 18.09.2012

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Letzte Änderung: 09.10.12